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Drogen am Steuer in NRW: Wie lange ist Ihr Führerschein weg?

von | Nov 28, 2020 | Verkehrsrecht

Sind Sie mit Drogen am Steuer in NRW in eine Polizeikontrolle geraten? Erfahren Sie in unserem Artikel, welche Strafen Ihnen drohen und was Sie dagegen unternehmen können.

Wenn Sie Drogen konsumiert haben, dürfen Sie Ihr Fahrzeug im Straßenverkehr nicht bewegen. Genauso wie Fahren unter Alkoholeinfluss zieht auch das Fahren unter dem Einfluss von Drogen empfindliche Bußgelder, teilweise sogar ein Fahrverbot und die Eintragung von Punkten in Flensburg nach sich.

Drogen am Steuer: In NRW gelten keine starren Grenzwerteuer

Viele Menschen glauben, dass eine Alkoholfahrt in NRW genauso bestraft wird wie eine Fahrt unter Drogen. Das ist aber nicht der Fall. Alkohol am Steuer wird anders bestraft als Drogen. Der Unterschied ist, dass die StVO für das Fahren unter Drogeneinfluss keine starren Grenzwerte vorschreibt, an die eine feste, bestimmte Sanktion geknüpft wird. Vor diesem Hintergrund ist die Ihnen potenziell drohende Strafe immer von den Einzelfallumständen abhängig.

In NRW unter Drogen Auto gefahren: Die Gefährdung von Personen kann eine Haftstrafe bedeuten

Eine grobe Unterscheidung wird lediglich anhand der Anzahl der begangenen Verstöße vorgenommen. Zudem kann die Art der Sanktion sehr unterschiedlich sein. Wenn Sie durch die Teilnahme am Straßenverkehr unter Drogeneinfluss andere Personen gefährden, kann ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren gegen Sie eingeleitet werden. Dieses kann dann den Entzug Ihrer Fahrerlaubnis oder im schlimmsten Fall eine Freiheitsstrafe nach sich ziehen.

Unser Tipp nach einer Drogenfahrt: Konsultieren Sie unsere erfahrenen Fachanwälte

Aufgrund dieser enormen Sanktionen raten wir Ihnen, sich vorsichtshalber mit einem Fachanwalt für Straf- und Verkehrsrecht in Verbindung zu setzen, wenn Sie beim Fahren unter Drogeneinfluss „erwischt“ wurden. Dieser wird Ihnen helfen, Ihre Möglichkeiten auszuloten, um sich effektiv gegen die drohenden Konsequenzen zur Wehr zu setzen. Darüber hinaus kann er Ihre Situation realistisch einschätzen und mit Ihnen zusammen etwaige Auswege erarbeiten.

Unser Fachanwalt für Straf- und Verkehrsrecht unterstützt Sie tatkräftig und erfahren

Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung auf diesem Gebiet sind wir in der Lage, Sie tatkräftig und durchsetzungsstark zu unterstützen. Gerne können Sie sich mit uns in Verbindung setzen, wenn Sie unsere Hilfe bei der Vermeidung eines Fahrverbots, der Fahrerlaubnisentziehung oder einer Freiheitsstrafe in Anspruch nehmen möchten!

Nützliche Informationen hinsichtlich des Themas Drogen am Steuer in NRW

Dass Sie durch die Teilnahme am Straßenverkehr unter Drogeneinfluss sowohl eine Gefährdung für sich selbst als auch für andere darstellen, liegt auf der Hand. Daneben setzen Sie hierdurch jedoch auch Ihre persönliche Mobilität aufs Spiel, da ein Fahrerlaubnisentzug die übliche Konsequenz darstellt. Schon aus dem Grund, dass Sie ein enormes Eigeninteresse daran haben, sollten Sie das Auto nach dem Konsum von berauschenden Mitteln jeglicher Art immer „stehen lassen“.

Welche Konsequenzen kann das Fahren unter Drogeneinfluss in NRW haben?

Die Sanktionen für das Fahren unter Drogeneinfluss in NRW sind grob nach Häufigkeit des Verstoßes gestaffelt und lassen sich der nachstehenden Tabelle entnehmen: 

VergehenBußgeld in €PunkteFahrverbot/ Sonstige Maßnahmen
Zum 1. Mal50021 Monat
Zum 2. Mal1.00023 Monat
Zum 3. Mal1.50023 Monat

 

Drogen am Steuer ziehen in NRW häufig eine MPU nach sich

Darüber hinaus wird in der Regel eine sog. MPU (medizinisch-psychologische Untersuchung) angeordnet, die der Feststellung dienen soll, ob Sie generell zum Führen von Kraftfahrzeugen geeignet sind. Zu diesem Zweck haben Sie mehrere Fragebögen auszufüllen, diverse Leistungstests zu absolvieren, sich einer medizinischen Untersuchung zu unterziehen und ein Gespräch mit einem Psychologen zu führen. Am Ende dieser umfassenden Untersuchung steht dann ein MPU-Ergebnis, welches entweder positiv oder negativ ausfallen oder die Empfehlung zur Teilnahme eines besonderen Aufbauseminars beinhalten wird. Insgesamt stellt das MPU-Gutachten ohnehin immer nur eine Empfehlung für die Führerscheinbehörde dar, an die diese nicht gebunden ist. Die Kosten für die MPU müssen Sie selbst tragen.

Welche Konsequenzen kann chronischer Drogenkonsum nach sich ziehen?

Die Fahrerlaubnis kann auch zu präventiven Zwecken entzogen werden, wenn Ihnen durch ein ärztliches Gutachten ein chronischer Drogenkonsum attestiert worden ist. In diesen Fällen wird die Fahreignung generell bezweifelt. Nicht gilt dies hingegen für Fälle, in denen Ihnen starke Medikamente verschrieben wurden. Ein Führerscheinentzug würde ansonsten eine Diskriminierung darstellen.

Cannabis im Straßenverkehr

Am häufigsten werden bei Verkehrskontrollen Cannabisprodukte aufgefunden. Kann man Ihnen lediglich den reinen Besitz von Cannabis nachweisen, ist Ihre Fahrerlaubnis noch nicht in Gefahr. Es ist jedoch gut möglich, dass Sie sich einem Drogenscreening unterziehen müssen, um die tatsächliche Drogenfreiheit auch belegen zu können. Wird Ihnen jedoch der Konsum von Cannabisprodukten wie Marihuana oder Haschisch nachgewiesen und werden Sie trotz dessen im Straßenverkehr angetroffen, so droht Ihnen der Entzug der Fahrerlaubnis. Abhängig ist diese Maßnahme immer davon, wie lange der Konsum bereits zurückliegt und in welcher Menge konsumiert wurde.

Härtere Drogen im Straßenverkehr

Während Cannabisprodukte zu den sog. weicheren Drogen gezählt werden und die drohenden Sanktionen daher noch vergleichsweise moderat ausfallen, zieht der Konsum härterer Drogen auch entsprechend schwerere Konsequenzen nach sich. Haben Sie also beispielsweise Methadon, Amphetamine, Kokain oder Ähnliches konsumiert, wird Ihnen Ihre Fahrerlaubnis in jedem Fall entzogen und zwar auch dann, wenn Sie nicht unter Drogeneinfluss am Straßenverkehr teilgenommen haben. Der Gesetzgeber sieht in dem reinen Konsum eine Ungeeignetheit zum Führen von Kraftfahrzeugen begründet.

Auswirkungen des Drogenkonsums auf die Fahrtüchtigkeit

Die mitunter schweren Sanktionen, die Ihnen im Zusammenhang mit dem Konsum von Drogen blühen können, kommen nicht von ungefähr. Medizinische Studien haben nachgewiesen, dass sich der Konsum von Drogen massiv auf Ihre Reaktions- und alle motorischen Fähigkeiten auswirken kann. Je nach Substanz, die Sie zu sich genommen haben, können zudem auch massive Halluzinationen oder eine gesteigerte Blendeempfindlichkeit hinzukommen, die das adäquate Einschätzen der Gegebenheiten des fließenden Verkehrs unmöglich macht. Vor diesem Hintergrund ist es nachvollziehbar, dass die harten Sanktionen zum Schutze anderer Verkehrsteilnehmer, aber auch Ihrer selbst von immenser Bedeutung sind.

In der Probezeit mit Drogen am Steuer in NRW erwischt worden – Was nun?

Statistisch gesehen werden die Autofahrer, die mit Drogen im Straßenverkehr erwischt werden, immer jünger. Nicht selten haben die Fahrer gerade einmal die Probezeit überstanden oder befinden sich noch mitten drin. Befinden Sie sich noch in der Probezeit, so sollten Sie wissen, dass sich die Probezeit bereits nach dem ersten Verstoß auf vier Jahre erhöht. Zusätzlich wird in der Regel ein Aufbauseminar angeordnet. Nach dem zweiten Verstoß erhalten Sie eine Verwarnung und den Rat, sich einer verkehrspsychologischen Beratung zu unterziehen. Beim dritten Verstoß droht der Entzug der Fahrerlaubnis. Um die empfindlichen Strafen zu mildern oder abzuwenden, schauen sich unsere Anwälte Ihren Fall genau auf Schwachstellen an, um Ihnen zu helfen. Setzen Sie sich mit uns in Verbindung.